In der folgenden Übung werden wir ein NC-Programm zum Schruppen erstellen. Um eine Schruppen-Operation auszuwählen, müssen Sie die folgenden Schritte durchführen.
Sie können das zugehörige Video zu dieser Übung hier sehen:
Erstellung von Schrupp-Werkzeugwegen
Wählen Sie den Dateityp (NC-Format) für unser Schruppen-Beispielprogramm ISO Drehen.
Wählen Sie die Funktion Schruppen-Drehen aus, indem Sie auf das Icon Schruppen Drehen in der Werkzeugleiste Drehen Operationen klicken.
Dies öffnet den Drehen Schruppen-Dialog am linken Rand des Programmfensters. Geben Sie die Werte aus dem folgenden Screenshot in die Felder des Dialogs ein.
Kommentar: Dieser Kommentar wird am Anfang des letztendlichen NC-Programms stehen. Es ist immer hilfreich, Kommentare einzufügen, um die einzelnen Operationen im fertigen Programm erkennen und auseinanderhalten zu können.
Rückzugs-Punkt Z: Dies ist der Z-Wert, auf welchen das Werkzeug nach Vollendung der Operation zurückgeholt wird.
Rückzugs-Punkt X: Dies ist der X-Wert, auf welchen das Werkzeug nach Vollendung der Operation zurückgeholt wird.
Minimale Radialeinstellung: Dies ist die minimale radiale Anpassung für die Operation in der X-Richtung.
Maximale Radialeinstellung: Dies ist die maximale radiale Anpassung für die Operation in der X-Richtung.
Da die Schruppen-Operation an einer Kontur ausgeführt wird, müssen wir für die Erzeugung einer Werkzeugbahn diese Kontur auswählen. Dies erfolgt indem Sie auf die Kontur wie in der Abbildung unten anklicken.
Durch diese Auswahl wird die Kontur vollständig bis zum Ende ausgewählt. Das ist zwar in Ordnung für diese Operation, aber wir wollen die Oberfläche ganz links eigentlich gar nicht bearbeiten. Damit wir sie von der Bearbeitung entfernen, klicken wir deshalb einmal auf die Schaltfläche Zurück.
Ihre Zeichnung sollte nun wie im folgenden Screenshot aussehen:
Klicken Sie auf die Schaltfläche Parameter im Dialog Drehen Schruppen, um das Parameter-Dialogfenster zu öffnen. Geben Sie die Werte wie in den folgenden Screenshots in die Felder der einzelnen Register des Parameter-Dialogfensters ein.
Register Werkzeug
Die Konfiguration für die Werkzeug- und Arbeitsorientierung, sowie die Korrekturart vorgenommen wird.
WZ-Orientierung: Die neun Icons stellen die neun möglichen Werkzeugorientierungen dar.
Werkzeugradius: Das ist der Radius der Werkzeugnase.
Arbeits-Orientierung: Die vier Icons steuern, wie wir das Werkstück bearbeiten. Im Folgenden werden wir das Werkstück außen von rechts nach links bearbeiten.
Horizontal Plunge: Wenn es das Werkzeug erlaubt, können wir horizontal plunge benutzen.
Radial Plunge: Wenn es das Werkzeug ermöglicht, können wir vertikale Plunge benutzen.
Plunge Angle: Hierbei handelt es sich um den maximalen Winkel, den wir dem Werkzeug Plunge erlauben.
Korrekturart: Dies ist die Korrekturart, die in dieser Operation angewendet werden soll. Die am häufigsten benutzten Korrekturarten sind Computer und Steuerung.
Register Schnitte
Die Parameter für die Schnitte werden in dieser Operation festgelegt.
Überlappen: Die Breite, mit der sich ein Schnitt mit dem vorherigen überlappt.
Schnitttiefe: Die Menge an Material, die in jedem Schnitt abgetragen wird.
Gleichmässige Schnitte: Hier legen Sie fest, was passieren soll, wenn die Gesamttiefe nicht durch die Schnitttiefe teilbar ist, also ob gleichmäßige Schnitte oder die eingegebene Tiefe benutzt werden soll.
Rückzugshöhe: Die Entfernung, um die sich das Werkzeug vom Material zurückzieht, bevor eine Rückbringbewegung ausgeführt wird.
Schlichtschnitte: Legt fest, ob Schlichtschnitte durchgeführt werden sollen.
Schlichtdurchgänge Operation: Anzahl der Schlichtdurchgänge, die in dieser Operation durchgeführt werden.
Schlichtdurchgänge Tiefe: Die Tiefe der einzelnen Schlichtdurchgänge.
Aufmaß X: Dies ist die Materialmenge, die nach der Durchführung des vollständigen Arbeitsgangs in X-Richtung stehen bleiben soll.
Aufmaß Z: Dies ist die Materialmenge, die nach der Durchführung des vollständigen Arbeitsgangs in Z-Richtung stehen bleiben soll.
Register Ein-/Ausfahren
Beinhaltet die Konfiguration, wie das Werkzeug an das Werkstück heranfahren und sich von ihm zurückziehen soll.
Einfahrwert: Verlängert die Werkzeugbahn um diesen Wert vor dem eigentlichen Schnitt.
Verlängerung: Verlängert die Werkzeugbahn um diesen Wert am Ende des Schnitts.
Benutze Einfahrvektor: Aktiviert/Deaktiviert die Benutzung eines Einfahrvektors.
Einfahrwinkel: Der Winkel des Einfahrvektors.
Einfahrlänge: Die Länge des Einfahrvektors.
Benutze Ausfahrvektor: Aktiviert/Deaktiviert die Benutzung eines Ausfahrvektors.
Ausfahrwinkel: Der Winkel des Ausfahrvektors.
Ausfahrlänge: Die Länge des Ausfahrvektors.
Klicken Sie OK, um die Werte zu bestätigen und anzuwenden. Klicken Sie dann auf Werkzeugweg, damit der Werkzeugweg in der Zeichnung angezeigt wird.
Versuchen Sie, ein bisschen mit den verschiedenen Parametern zu experimentieren, um zu sehen wie sich der erzeugte Werkzeugweg verändert.
Exportieren von Werkzeugweg und Backplot im Editor.
Klicken Sie auf Export in Ablage, um das eigentliche Programm zu erzeugen. Das Programm befindet sich jetzt in der Zwischenablage und kann nun in das NC-Programm eingefügt werden.
Gehen Sie dazu in das Register Editor, um das NC-Programm zu sehen und bewegen Sie dann den Cursor an das Ende des Programmtextes, indem Sie Ctrl+End auf Ihrer Tastatur drücken. Fügen Sie dort den Programmtext aus der Zwischenablage ein, indem Sie entweder die Tastenkombination Strg+V benutzen oder auf das Icon Einfügen in der Edit-Toolbar des Editors klicken.
Ihr NC-Programm sollte jetzt wie in folgendem Screenshot aussehen:
Um die erzeugte Werkzeugbahn zu überprüfen, müssen wir sie mit dem integrierten graphischen Simulationsprogramm Backplot simulieren.
Um das Backplotfenster zu öffnen, klicken Sie auf das Register Backplot und dann auf das Symbol Backplot-Fenster in der Menüleiste Datei.