In der folgenden Übung erzeugen wir ein NC-Programm für Gewindebohren. Um die Bohren-Operation auszuwählen, müssen Sie die folgenden Schritte durchführen.
Das zugehörige Video zu dieser Übung können Sie hier sehen:
Erstellen von Gewindeoperationen
Wählen Sie den Dateityp (NC-Format) für unser Bohren-Beispielprogramm aus ISO Drehen.
Wählen Sie dann die Funktion Drehen aus, indem Sie auf das Symbol Drehen in der Werkzeugleiste Drehen Operationen klicken.
Dies öffnet den Dialog Bohrung vom Ende an der linken Seite der Zeichenfläche. Geben Sie die Werte wie in der folgenden Grafik in die Felder des Dialogs ein.
Kommentar: Dieser Kommentar wird am Anfang des letztendlichen NC-Programms stehen. Es ist immer hilfreich, Kommentare einzufügen, um die einzelnen Operationen im fertigen Programm erkennen und auseinanderhalten zu können.
Starttiefe Z: Die Tiefe, in der die eigentliche Operation beginnt.
Endtiefe Z: Die Tiefe am Ende der Operation.
Die Gewindebohroperation wird durch die obigen Parameter festgelegt. Nach Eingabe der Werte sollte Ihr Bildschirm ungefähr wie die folgende Grafik aussehen.
Register Gewindeform
Konfiguriert die Form des Gewindes in dieser Operation.
Kegel Typ: Wenn der Kegelwinkel nicht 0 ist, wird ein kegelförmiges Gewinde erzeugt. Die zwei Icons stellen die beiden möglichen Richtungen des Kegels dar.
Kegelwinkel: Dies ist der Winkel des kegelförmigen Gewindes.
Umdrehung: Bei dieser Option benutzt das Werkzeug die eingegebene Anzahl an Umdrehungen, um zu beschleunigen. Die Entfernung zum Gewinde, an dem das Werkzeug startet, entspricht also aus Gewindegang und Umdrehungen.
Anzahl von Starts: Hier legen Sie fest, wie viele Starts das Gewinde haben wird, wobei der Wert 1 normal ist.
Gewinde-Typ: Die vier Symbole stehen für Gewindeschneiden innen/außen jeweils von rechts oder von links.
Wähle von Tabelle: Um nicht alle Werte der Gewindeform eingeben zu müssen, kann man diese aus einer Tabelle einfügen. Diese Tabelle beinhaltet alle am häufigsten benutzten Gewinde, sowohl im metrischen als auch englischen System. Am Ende dieses Abschnitts finden Sie Gewinde wählen Hinweise zur Benutzung der Tabelle.
Öffnungswinkel: Der Gesamtwinkel des Gewindeprofils.
Flankenwinkel: Der vordere Flankenwinkel des Gewindeprofils, gemessen von der senkrechten Achse.
Größter Durchmesser: Der größte Durchmesser des Gewindes.
Kleinster Durchmesser: Der kleinste Durchmesser des Gewindes.
Konturverlängerung: Gibt an, wie viel Material am Ende der Operation stehen bleiben soll.
Sicherheitsabstand: Legt fest, wie weit sich das Werkzeug vom Werkstück zurückziehen soll, bevor es sich zurück zum Anfang bewegt.
Gewindeschneiden Register
Konfiguriert die Anzahl und Arten der Schnitte, die in der Operation durchgeführt werden sollen
Operationstyp: In diesem Feld kann mann den Zyklus G76 oder G92 für die Gewindeschneidvorgang wählen.
Einstech Winkel: Der Winkel, mit dem sich das Werkzeug abwärts bewegt. Der Grund für einen solchen Winkel ist, den Spandruck an der Spitze des Werkzeugs zu minimieren, um ein gleichmäßigeres Gewinde zu erzeugen.
Gewindeeinlauf: Hier stellen Sie ein, wie weit vorher das Werkzeug starten soll, bevor es das Werkstück erreicht, damit es vorher beschleunigen kann, um ein gleichmäßigeres Gewinde zu erzeugen.
Absolut: Hier kann der Bediener die Entfernung eingeben, wie weit vorher das Werkzeug vor Erreichen des Gewindes starten soll.
Umdrehung: Bei dieser Option benutzt das Werkzeug die eingegebene Anzahl an Umdrehungen, um zu beschleunigen. Die Entfernung zum Gewinde, an dem das Werkzeug startet, entspricht Gewindegang und Umdrehungen.
Gewindeauslauf: Definiert den Abstand (Absolut oder Inkremental), die am Ende des einzelnen Schnitts (nur bei Festzyklen verwendet) abgedeckt werden sollte.
Konstanter Bereich: Wenn die Option Konstanter Bereich aktiviert ist, trägt das Werkzeug pro Schnitt die gleiche Menge an Oberfläche ab.
Konstante Tiefe: Mit der Option Konstante Tiefe haben alle Schnitte dieselbe Tiefe. Da die Geometrie des abzutragenden Materials eine dreieckige ist, wird mit jedem Schnitt mehr Material entfernt.
Erster Tiefenschnitt: Wenn ausgewählt, legt der erste Schnitt fest, wie tief die folgenden Schnitte sein werden, anhand der Methode, die oben ausgewählt wurde (Konstanter Bereich / Konstante Tiefe).
Anzahl von Schnitten: Wenn diese Option ausgewählt ist, wird die Operation mit der eingegebenen Anzahl von Schnitten ausgeführt (plus die Anzahl der Umgangsschnitte).
Anzahl von Umgangsschnitten: Wenn Umgangsschnitte benutzt werden, dann ist dies die Anzahl an Umgangsschnitten in der endgültigen Tiefe.
Überschnitt Absolut: Wenn diese Option ausgewählt ist, wird das Werkzeug den Schnitt um die Länge am Ende des Gewindes fortsetzen, die sie im Eingabefeld eingeben.
Überschnitt Umdrehung: Wenn Sie diese Option auswählen, wird das Gewinde um die Anzahl an Umdrehungen erweitert, die Sie im Eingabefeld eingeben.
Klicken Sie auf OK, um die Werte zu bestätigen und anzuwenden.
Nachdem Sie die Werte in das Dialogfenster eingegeben haben, sollte Ihr Bildschirm folgendermaßen aussehen. Beachten Sie vor allem, dass das Gebiet der Operation im blauen Rechteck eingefasst ist.
Experimentieren Sie mit den verschiedenen Parametern herum, um zu sehen, wie sie sich auf den erzeugten Werkzeugweg auswirken.
Werkzeugweg und Backplot im Editor exportieren
Klicken Sie auf Export in Ablage, um das eigentliche Programm erzeugen zu können. Das Programm befindet sich jetzt in der Zwischenablage Ihres Computers und kann jetzt in das NC-Programm eingefügt werden.
Gehen Sie dazu in das Register Editor, um das NC-Programm zu sehen und bewegen Sie dann den Cursor an das Ende des Programmtextes, indem Sie Ctrl-End auf Ihrer Tastatur drücken. Fügen Sie dort den Programmtext aus der Zwischenablage ein, indem Sie entweder die Tastenkombination Ctrl+V benutzen oder auf das Icon Einfügen in der Edit-Toolbar des Editors klicken.
Ihr NC-Programm sollte jetzt wie in folgendem Screenshot aussehen:
Um die erzeugte Werkzeugbahn zu überprüfen, müssen wir sie mit dem integrierten graphischen Simulationsprogramm Backplot simulieren.
Um das Backplotfenster zu öffnen, klicken Sie auf das Register Backplot und dann auf das Symbol Backplot-Fenster in der Menüleiste Datei.